Die Moderne wäre nicht vorstellbar ohne das Spiel von Aneignung und Appropriation, einem Global Groove aus Kunst, Tanz, Performance und Protest. Der deutsche Maler Ernst-Ludwig Kirchner begeisterte sich schon früh für außereuropäische Kulturen. Und für den Tanz. Genau hier fand die Avantgarde ihren Ausgangspunkt: in der Bewegung im Fremden.
Global Groove – Performance und Protest: Von Ernst-Ludwig Kirchner zu Kazuo Ohno
Der Tanz hat sinnlich erfahrbar gemacht, dass künstlerische Globalisierungsprozesse und transkulturelles Denken immer schon die Regel waren. Marietta Piekenbrock. Kuratorin der sensationellen Ausstellung „Global Groove. Tanz, Kunst, Performance und Protest“ im Folkwang Museum Essen, suchte 2021 zusammen mit Brygida Ochaim konkrete Momente dieser Begegnungen zwischen westlichen und östlichen Avantgarden. Wer sind diese im Kern transnationalen Botschafter:innen zu Beginn des 20. Jahrhunderts? Von Mary Wigman und Kazuo Ohno bis Boris Charmatz und dem japanischen Künstlerduo Eiko & Koma standen und stehen diese Protagonist:innen aus westlichen und ostasiatischen Zentren maßgeblich für eine cross-kulturelle Ausdifferenzierung der Moderne und Postmoderne.