Die Frau, die sich traut

Florentina Holzinger
Florentina Holzinger

Theresa Bitzan

In nur zehn Jahren ist Florentina Holzinger zu dem Star am europäischen Tanzhimmel emporgeschossen. Wo immer sie und ihre all-female-Truppe auftauchen, stockt dem Publikum buchstäblich der Atem.

Tanzjournalist, Wien

Mit dem Skalpell seziert sie tänzerisches Urgestein wie George Balanchine und Vaslaw Nijinsky. Sie taucht nach Shakespeare in einer Bühne unter Wasser. Aus Dantes „Inferno“ presst sie Schweiß, Blut und Lust. Die tanzenden Sylphiden der Romantik schickt sie als Hexen von heute auf Motorrädern in die Lüfte.

Diese Wienerin nur als ein Enfant terrible darzustellen, greift nicht, wenn das Publikum scharenweise zu ihren Vorstellungen strömt, in Kyoto, Berlin, München, vor allem jenes Publikum, das sonst nie zu Tanzvorstellungen geht. Sie hat die Welt nackt, unverschämt und direkt erobert. Das hat sich die heute 36-Jährige verdient:

Ihre erste Monografie

“Schönheitsabend” mit Vincent Riebeek (2015)

Karolina Wiernik

Von „Kein Applaus für Scheiße“ bis zu „Ophelia’s Got Talent“, von ihrer Anita-Berber-Verkörperung zur Stunt-Tänzerin, vom stupenden Tanzunterricht zum Survival-Training spannt sich eine in ihrer Vielschichtigkeit unvergleichliche künstlerische Laufbahn. Florentina Holzingers Werke werden als feministisch gelesen. Hier erzählt sich selber, was sie davon hält, wie sie ihre Mitstreiterinnen findet, welche Hürden sie nimmt – und warum sie demnächst ins Kloster geht.

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Florentina Holzinger Foto:Nada žgank

Florentina’s Got Talent

3,22

Sie fliegt so hoch wie ein tanzender Himmelskörper samt Senkrechtstart und Kontrollverlust. Florentina Holzinger nutzt dazu alles, was sie braucht: Kampfkunst, Feminismus und Stunt-Acts für ihre Sylphiden

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