Wer kämpft, ist ein Krieger. Oder ein Künstler? Der israelische Choreograf Yotam Peled erforscht die Ähnlichkeiten zwischen Kampf- und Tanzpraktiken. Ein Gespräch über (Gewalt-)Fantasien, Zärtlichkeit, Schmerz und Verletzlichkeit.
Dort, wo die Jungs sind
Kampfkünstler, die gegeneinander antreten, wollen ihren Gegner besiegen – es ist ein Ringen um Überlegenheit. Yotam Peled geht einen anderen Weg: Er lässt seine Performer nicht nur kämpfen, sondern auch innehalten, zusammenbrechen, scheitern – bis ihre Verletzlichkeit sichtbar wird. Der Widersteit der Körper wird zum Spiel der Kräfte, um die eigenen Schwächen und Stärken am Gegenüber zu entdecken. Es entsteht Raum für neue Arten der Berührung – spielerische, zärtliche – die wir uns im Alltag selten erlauben. Ein Gespräch.