Steigen wir mit ihm hinauf in die zweiten Etage, in den Denon-Flügel des Louvre, wo die Mona Lisa hängt. Mona Lisa beherrscht quasi die Kreuzung, die zu den riesigen Sälen führt. Kein Weg führt an ihr vorbei. Hier steht Alain Franco, ein Pianist von Weltrang, mehr noch, eine belgische Instanz innerhalb der Tanzszene: als Musikdramaturg, wie er sich nennt, bewandert in der Geschichte der europäischen Klangkunst und ein reflektierter Tüftler, unverzichtbar nicht nur für Anne Teresa De Keersmaeker, sondern auch für andere belgische Tanzkunst-Größen, für Jan Lauwers, Meg Stuart, Claire Croizé, Elisabeth Borgermans, und für Tanzkompanien aus anderen Teilen Europas, von Raimund Hoghe über Isabelle Schad, Deufert und Plischke bis hin zu Silvia Costa. Es scheint, der Tanz braucht einen wie ihn. Sogar dringend. Einen Denker, der gleich erzählen wird von der Freiheit der Kunst, ihrem Willen zur Revolution und ihrer Unfähigkeit, sich selbst zu revolutionieren.