Kanadas Westküste ist weltbekannt für seinen Potlatch – ein Ritual, in dem benachbarte Stämme sich gegenseitig mit immer wertvolleren Geschenken überhäufen. Lange verboten, scheint der Sinn dieses Festes heute rätselhaft. Dabei sind materielle Verausgabung und die immaterielle Verausgabung im Tanz ein Paar. Die Nachkommen bleiben dem Sinn auf der Spur – eine Reise zu einer modernen Zivilisation auf der Suche nach ihren Wurzeln
Beginnen wir mit der Beschreibung eines zeitgenössischen Rituals. Es findet derzeit vor nahezu allen Aufführungen in Kanada statt. Jemand vom Theater oder von der aufführenden Truppe betritt die Bühne, um das traditionelle Territorium zu benennen, auf dem sich die Menschen versammelt haben, um die indigenen Völker zu würdigen, die dort schon Jahrtausende vor der Ankunft der europäischen Entdecker lebten. Solche Aussagen werden oft auch in Künstlerbiografien und auf den Websites der Kompanien wiederholt. Wie in meiner Heimatstadt Vancouver nehmen die sogenannten Landanerkennungen in der Regel eine Form des Ausdrucks von Dankbarkeit an, auch auf der Website des Produktionshauses The Dance Centre: